25. November: Der internationale Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen* und Mädchen*!“

Anonyme Zusendung an das – Feministisches Kollektiv Magdeburg – (FB-Link)  und von uns hier unterstützt und geteilt:

Tolle Aktion!
Vielen Dank für die anonyme Zusendung von Aktivist*innen zum internationalen Gedenktag zu Gewalt an Frauen*:

25. November: Der internationale Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen* und Mädchen*!“

Der internationale Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen* und Mädchen*!“ geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen* weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen patriarchale Strukturen zu entwickeln. 1981 riefen unsere lateinamerikanischen und karibischen Schwestern das Todesdatum der drei Frauen zum Tag gegen die Gewalt an Frauen* und Mädchen* aus.

 

Auch in Magdeburg setzten wir heute als feministische Aktivistinnen ein Zeichen gegen die Gewalt an Frauen* durch Männer. Wir haben öffentliche Orte in Magdeburg markiert, an denen es in den vergangenen Monaten zu gewalttätigen und sexistischen Übergriffen an Frauen* kam. Wir wollen die Übergriffe im Stadtbild sichtbar machen und dafür kämpfen, dass diese aufhören!
Der Messerangriff bei Edeka war keine „Beziehungstat“ und die Betroffene, die “die auf einem Jahrmarkt vergnügt feiern möchte“ o.ä., ist mit Sicherheit nicht selbst Schuld an ihrer Vergewaltigung. Die Plakate sollen Frauen* ermutigen, sich nicht allein zu fühlen, über Übergriffe zu sprechen und diese sichtbar zu machen.

Grenzüberschreitendes Verhalten von Männern gegenüber Frauen* wird häufig als Mittel zur Ausübung von Macht und Kontrolle eingesetzt. Es ist kein individuelles Problem, denn Gewalt gegen Frauen* findet überwiegend im vermeintlichen Schutzraum der eigenen vier Wände, täglich und weltweit statt. Sie hat dabei nach wie vor viele Gesichter: von medialen Darstellungen, über Belästigung und alltägliche Anmache, psychische und körperliche Verletzungen, sexualisierten Missbrauch, ökonomische Ungleichheit und Abhängigkeiten vom (Ehe)Partner oder der Familie, Frauenhandel, Verschleppung, Vergewaltigung, Zwangsheirat, Zwangsprostitution sowie Verletzung elementarer Menschenrechte, wie Verweigerung von Bildung, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit bis hin zur Tötung.
Fest steht auch, dass häusliche Gewalt immer noch die am meisten verbreitete Gewalt an Frauen* ist. Aktuellen Zahlen zufolge wird jeden zweiten bis dritten Tag eine Frau* in Deutschland von ihrem (Ex-)Partner getötet. Der Großteil der Täter hat dabei – entgegen gängiger Vorurteile – weder einen Migrationshintergrund noch stammt er ausschließlich aus der sogenannten „Unterschicht“.

Dass Frauen* Angst um ihre Gesundheit oder gar ihr Leben haben, weil sie Frauen* sind, ist Alltag im Deutschland des Jahres 2018. Es ist der Schmerz jeder Einzelnen – aber die Gewalt hat System in unserer patriarchalen, kapitalistischen Welt. Und wir wissen, dass diese Gewalt auch weiterhin existieren wird, wenn wir nicht gegen dieses System, das unsere Körper, unser Denken, unser Leben und unsere Freiheit unterdrückt, kämpfen. Die beste Antwort gegen diese Gewalt ist eine autonome Frauen*organisierung – JETZT – um damit Alternativen und starken Zusammenhalt zu schaffen und uns gegen die vielzähligen patriarchalen und sexistischen Attacken zu verteidigen.Wir wollen uns lebendig, stark und frei!

Nicht nur am Tag gegen Gewalt an Frauen* und am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag, kämpfen wir für unsere Freiheit.

Denn Frauen*, die kämpfen, sind Frauen*, die leben – Lasst uns das System aus den Angeln heben!“