Dieser Redebeitrag wurde am 8. Mai 2017 in Niederlehme (Brandenburg in der Nähe von Königswusterhausen), an einem kleinen Mahnmal für 3 durch die Gestapo hingerichteten Widerstandskämpfern gehalten. Danke an die Genossinnen und Genossen vor Ort, die uns eingeladen haben und das Mahnmal vor einigen Jahren selbständig wiederhergestellt haben und sich seit dem um dessen Erhalt kümmern.
Revolutionäre Geschichte aneignen und verteidigen!
Liebe Genossinnen und Genossen,
heute jährt sich zum 72. mal der militärische Sieg über den Hitlerfaschismus. Wir sprechen von einem militärischen Sieg, weil die faschistische Ideologie in der BRD und dem Rest der Welt, ungebrochen Ihre Wurzeln schlägt.
Die Kontinuität des Faschismus in der BRD, trat in den letzten Tagen mit den Ereignissen um den Bundeswehrsoldaten Franko Albrecht mal wieder offen zu Tage.
Aber nicht nur im Militäraperrat der BRD lässt sich eine historische Kontinuität auszumachen. Die Verknüpfung von Staat, Nazis und Kapital sind am Beispiel des National Sozialistischen Untergrundes, wie auch am erstarken und entstehen offen rassistischer Formationen wie PEGIDA oder der AFD auszumachen. Auch die tausende von Angriffen auf MigrantInnen dürfen hier nicht unerwähnt bleiben.
Die staatliche Mobilmachung in sämtlichen Lebensbereichen hat eine neue Qualität erreicht. Die herrschende Klasse innerhalb des Kapitalismus bereitet sich auf die Verschärfung der Krise vor. Für den Fall das die parlamentarische Demokratie als Instrument zur Herrschaftssicherung als Option A nicht mehr genügt, wird der Faschismus als Option B jetzt schon vorbereitet.
Den Übergang vom Parlamentarismus zum Faschismus, mit seinen Folgen, haben wir schon einmal in der Weimarer Republik erlebt. Und was der Faschismus über die Menschheit gebracht hat, nämlich Millionen von Toten, Leid, Folter und Hunger werden wir niemals Vergessen.
Der Terror des Faschismus hat 1945 nicht aufgehört, bis Heute tausende von Menschen auf der ganzen Welt zum Opfer gefallen.
Ob nun in Form von paramilitärischen Todesschwadronen, in Polizeiuniform, neofaschistischer Schlägerbanden oder im bürokratischen Anzug, der Faschismus hat viele Gesichter.
Darum wollen wir heute nicht nur den Millionen von Toten in den Konzentrationslagern oder auf den Schlachtfeldern des 2. Weltkrieges gedenken, sondern auch allen anderen Opfern des modernen faschistischen Terrors wie Alexandros Grigoropolus, Berkin Elvan oder Thorsten Lamprecht um nur einige wenige zu nennen.
Unsere Toten mahnen und verpflichten uns, das wir nicht warten dürfen bis der Faschismus offen sein Gesicht zeigt.
Das Beispiel der anarchistischen und kommunistischen Widerstandskämpferinnen und Kämpfer zeigt uns das wir heute schon anfangen müssen den antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen und nicht warten dürfen bis es zu spät ist.
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!
Proletarische Autonomie erkämpfen!
Für die soziale Revolution!
Proletarische Autonomie Magdeburg
Proletarische Autonomie Finsterwalde