Am 8. und 9. Mai 2019 legten wir, einmal in Niederlehme (Brandenburg in der Nähe von Königswusterhausen) und in Magdeburg, Gestecke, in Gedenken an diejenigen, die sich dem deutschen Faschismus in den Weg gestellt haben und auch denen, die ihm zu Opfer gefallen sind. In Niederlehme besuchten wir am 8. Mai zusammen mit GenossInnen, die in der Region leben, ein in einiger Arbeit restauriertes Mahnmal des VVN. Das Mahnmal ist den Genossen Karl Scherer, Paul Schulze und Paul Schütze gewidmet. Diese drei Genossen wurden durch Verrat der Gestapo ausgeliefert und in Gefangenschaft hingerichtet. Die Genossen waren in einer Widerstandsgruppe der Region organisiert, welche aus anarchistischen und kommunistischen GenossInnen bestand und Widerstand gegen den Faschismus geleistet hat. Das Mahnmal wurde wie gesagt von ortsansässigen GenossInnen selbstständig restauriert. Ursprünglich sollte das Denkmal abgerissen werden, was von den GenossInnen verhindert wurde. Nach jahrzehntelangem Verfall, welcher schon zu DDR-Zeiten begann, gaben Sie dem Ort neues Leben und erhielten das Andenken an unsere Gefallenen damit aufrecht. Wir waren nun traditionell zum dritten Mal an diesem Ort, weil es unserer Überzeugung nach wichtig ist, auch solchen kleinen Orten und Regionen Beachtung zu schenken, um das Andenken an weniger bekannte WiderstandskämpferInnen aufrecht zu erhalten.
Am 9. Mai,begaben wir uns zum Westfriedhof in Magdeburg Stadtfeld-West, um dort mit ein paar befreundeten GenossInnen am Mahnmal für AntifaschistInnen, ein Gesteck abzulegen. Wir hielten eine Schweigeminute und verlasen, wie in Niederlehme, einen kleinen Redebeitrag. An diesem Mahnmal befinden sich auch Gräber für gefallene SpanienkämpferInnen und GenossInnen die den Faschismus überlebt haben oder durch ihn gefallen sind.
Der 8. und 9. Mai sind für uns Tage des Gedenkens an all die Opfer, die der offene deutsche Faschismus gefordert hat und gleichzeitig Mahnung, dass sich der Schwur von Buchenwald „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ bis heute nicht erfüllt hat. Diese Tage erinnern uns daran, daas der Faschismus , verdeckt oder offen, immer noch ein Instrument des unterdrückerischen Systems aus Staat, Kapital und Patriarchat ist.
Kampf dem Faschismus heißt deshalb:
Kampf dem Kapitalismus / Imperialismus, Rassismus und Patriarchat.
Kampf dem Faschismus heißt auch internationale Solidarität mit den Kämpfen der Unterdrückten auf der ganzen Welt!
Kampf dem Faschismus heißt Klassenkampf und Gegenmacht!
Kampf dem Faschismus bedeutet das Entwickeln von Respekt, Solidarität, Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit!