Wir veröffentlichen hier, in Solidarität mit den kurdischen Frauen Magdeburgs, ihren Aufruf zum 8.März 2018.
Wir unterstützen den Aufruf und rufen dazu auf sich an der Demonstration am 8.März 2018 um 17.00uhr, Start Alten Markt, zu beteiligen.
Ohne die Freiheit der Frauen, gibt es keine Freiheit des Volkes.
Wir, die Frauen der kurdischen Bewegung, aus Magdeburg, grüßen alle widerständigen Frauen weltweit, unsere GenossInnen in den Gefängnissen und besonders unser Volk und unsere Frauen in Afrin, die zurzeit gegen den Faschismus und die Besetzung des türkischen Staates kämpfen.
Dieser Tag, der 8. März, wurde 1977 offiziell von der UN als „internationaler Frauentag“ anerkannt. Aber lasst uns euch daran erinnern, dass es keine Frage der Dankbarkeit war, dass uns dieser Tag zugesprochen wurde.
Es war unser eigener Verdienst und das Ergebnis eines globalen Kampfes und Widerstandes der Frauen gegen Ausbeutung, Feminizide und Faschismus.
Heute ist der Tag, an dem mehr als 100 Frauen von ihrem Boss zu Tode verbrannt worden sind, als sie am 8. März 1857 in New York für ihre Arbeitsrechte in den Streik getreten sind.
Heute ist der Tag aller revolutionären Frauen, darunter Clara Zetkin, welche 1910 in der Zweiten Internationalen Konferenz der Sozialistischen Frauen den 8. März als Tag der internationalen Arbeiterinnen vorschlug.
Heute ist der Tag der kurdischen Frauen – von den Guerilla-Kämpferinnen in den Bergen bis zu ihren an den Waffen stehenden Müttern in Afrin, die uns mit ihrem alten Erbe daran erinnern, dass die Menschen einst in Natur-Gesellschaften lebten, unter der Leitung freier Frauen in selbstorganisierten Strukturen und im Einklang mit ihrer natürlichen Umgebung.
Heute ist der Tag jeder einzelnen Frau, die für soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit kämpfte und immer noch kämpft.
Wir sind das Ergebnis dieses tausende Jahre alten Kampfes von Frauen gegen das patriarchale und kapitalistische System. Ein System, das die gesamte Gesellschaft durch die systematische Versklavung von Frauen in Ketten legt. Ein unmenschliches System, das uns massakriert, uns ausbeutet, uns vergewaltigt, uns mundtot macht, uns einsperrt, aus Frauen Objekte macht und für welches Menschen und die Natur nur ein Teil mehr seines kapitalistischen Markts sind.
An diesem Tag müssen wir all dieser Geschichte gedenken, die die Herrschenden versucht haben mithilfe verschiedener Methoden zu verstecken. Heute sind diese Methoden der Neoliberalismus und die Assimilation (Gleichmachung) der Kämpfe durch die „Sozialdemokratie“.
Wir werden das Patriarchat nicht bekämpfen, indem wir Frauen dem sozial dominierenden männlichen Standard gleichmachen. Die Befreiung der Frau wird sich nicht automatisch nach der Zerstörung des Kapitalismus oder des Staates vollziehen.
Wir glauben, dass der wahre Sieg über das Patriarchat einzig möglich ist durch einen gemeinsamen und revolutionären internationalen Frauenkampf, der in der Lage ist, diese 5000 Jahre alte männlich dominierte Mentalität, die der Gesellschaft auferlegt wurde, zu verändern, indem sie genau jetzt eine wahre Alternative und selbst-organisierte Strukturen aufbaut, welche den Kapitalismus und die Nationalstaaten in Frage stellen, und gemeinsam für die soziale Revolution kämpfen durch die Revolution der Frauen.
Der Widerstand in Afrin und das Beispiel der Revolution in Rojava festigen den Sieg des historischen Widerstandes, der der 8. März bedeutet.
Ein Widerstand, in welchem die kämpfenden Frauen in Afrin die letzte Seite schreiben und welche einmal mehr allen unterdrückten Menschen auf der Welt zeigen, dass ein organisierter Kampf und Selbstverteidigung der einzige Weg in Richtung Freiheit sind.
Afrin zu verteidigen bedeutet, die Revolution der Frauen zu verteidigen.
Gegen das Patriarchat, Kapitalismus und Faschismus!
Lang lebe der Widerstand in Afrin!
Lang lebe der Widerstand der YPG/YPJ!
Jin Jiyan Azadî!
Demostration und Stände am 8.März 2018, ab 17.00 Uhr am Alten Markt in Magdeburg.